Umgebung / Ausflugsziele

Wanderkarte

Dorflinde Oberwartha

Fünf Brüder / Schafteich

Das Brauschenken-/Klostergut in Oberwartha

Das Gehöft besteht aus dem U-förmigen mehrachsigen Gebäudekomplex: Gutsherrenhaus mit Uhrenturm (Dachreiter), Verbindungsbau, Stallgebäude und Gesindehaus. Ferner gehört zum Hof der separate Bau vom Pferde-/Schafstall mit Geräteräumen, sowie der Teich mit Karpfen-/Obstkeller und zwei große Scheunen, wobei eine mit einer kleinen Stellmacherei ausgebaut war. Die Brauschenke wurde unter dem Eigentümer Friedrich Julius (genannt Fritz) Arndt nach 1885 abgerissen und als künstliche Ruine aufgebaut.
Alle Gebäude, außer Gesindehaus und Ställe, haben Bruchsteingewölbekeller erheblichen Ausmaßes aus lang vorreformatorischer Zeit.
Die Baulichkeiten umfassen und tangieren einen großen, verzweigten, kopfsteingepflasterten Hof und parkähnlich angelegte Hausgärten. Der Hof wurde vor 1885 von drei Straßen durchkreuzt und stellte teilweise den alten zentralen Dorfplatz dar. Neben dem Haupthoftor steht die alte Gerichtslinde, die urkundlich das erste Mal vor ca. 700 Jahren genannt wird. Bis 1885 befand sich auf dem Vorplatz (jetzt Fritz- Arndt- Patz) eine eingefriedete Schweinesuhle. Als Ersatz für die Schweinesuhle und die Schweinebuchten im Kuhstall wurde der sogenannte Schweinegarten für ca. 70 Tiere im Gelände Schäferei-Lochmühlenweg errichtet, wo sich jetzt Wochenendhäuser befinden.
In den Jahren nach 1885 wurden dem Klostergut das gesamte Jentzschgut und die Felder vom Torgergut angegliedert.
In früheren Jahrhunderten gehörten noch außerhalb des Hofkomplexes die Restauration Osterberg mit Gelände, die alte Schmiede am Einlaufbauwerk des oberen Staubeckens, eine alte große hölzerne Feldscheune am jetzigen Standort des Stauwärterhauses, die Lochmühle "Waldfrieden" und eine Windmühle an der Unkersdorfer Straße Höhe Wasserhochbehälter zum Brauschenkengut. Ferner wurden bis 1492 ein kleines Gebäude und die Weinberge an der Liebenecke vom Brauschenkengut bewirtschaftet.
Die erste urkundliche Nennung existiert für Oberwartha und damit für das Vorwerk Brauschenkengut von 1266. Bischof Albert II. erkaufte hier 1258 bis 1266 vom Hospital Meißen ein Vorwerk und von Conrad von Boritz, genannt von Wartha, 2 Hufen (1hf = 11ha) Land.
In den Folgejahren ging das Eigentum des Dorfes mit allen Gütern ca. 300 Jahre durch die Hände kirchlicher Würdenträger von Meißen. 1501 wurde das Eigentum weltlich und damit zinspflichtig dem Domkapitel zu Meißen.
Neben der Familie Rudolph, die fast 200 Jahre dominierte und den Besitz erheblich auf über 100 ha erweiterte, ist insbesondere Fritz Arndt zu nennen. Er hat von 1885 bis 1919 dem Dorf und der Landwirtschaft ein modernes ökologisches Gepräge gegeben, hat das Gehöft erneuert und die Infrastruktur des Dorfes verbessert. Mit der grundhaften Erneuerung des Gehöftes, dem Aufbau des Dachreiters, der Gestaltung des Renaissancegiebels am Gutsherrenhaus u.v.a.m. wurde 1892 das Gehöft von Brauschenken- in Klostergut umbenannt.
Die Folgezeit ist durch diverse Eigentümer-, Pächter- und Verwalterwechsel bis hin zur LPG-Nutzung und dem anschließenden Verfall bis heute gekennzeichnet.

Pumpsspeicherwerk Niederwartha

Von 1927 bis 1930 wurde in Niederwartha das erste deutsche Pumpspeicherwerk erbaut und war damit die erste größere Wasserkraftanlage der Welt zur Erzeugung von Elektroenergie in Spitzenbelastungszeiten.
Dem ersten Spatenstich am Grundablassstollen des unteren Speicherbeckens gingen 3 Jahre Planungs- und Projektierungsarbeiten voraus. Das Projekt wurde mit 22 bis 25 Millionen Reichsmark veranschlagt. Für den Bau des unteren Beckens mit einem 2,5 Kilometer langen und 6 Meter hohen Erdranddamm mussten die Meißner Landstraße und der Lotzebach verlegt werden. Der obere Stausee in Oberwartha wurde gebildet durch die Abriegelung des Silbertals durch den damals größten Erddamm Europas mit einer Länge von 800 Metern und 42 Metern Höhe. Für den Transport der Baumaterialien wurde extra eine 6 Kilometer lange Schmalspurbahn von Wilsdruff trassiert und gebaut.
Da die Speicherbecken ohne natürlichen Zufluss sind, wird das Arbeitswasser durch Überpumpen aus Brunnen, die vom Grundwasser der Elbe gespeist werden, gewonnen. Wegen Reparaturarbeiten am Grundablass musste 2003 das gesamte Oberbecken abgelassen werden, und es flossen 2 Millionen Kubikmeter Wasser mehrere Wochen in den Lotzebach, der in Niederwartha in die Elbe mündet.
Ursprünglich bestand die Kraftwasserleitung aus 2 Strängen mit eisernen genieteten Rohren von ca. 3 Meter Durchmesser. Auf der 1,8 Kilometer langen Strecke wurden aller 150 Meter Betonfestpunkte errichtet, um Wärme- und Kälteveränderungen zu kompensieren. Die sogenannten Wasserschlösser mit 17 Meter Durchmesser und 35 Meter Höhe dienen dem Druckausgleich und sind das weithin sichtbare Wahrzeichen von Oberwartha.
Von dort fallen die Rohrleitungen 143 Höhenmeter steil ab und münden im Maschinenhaus, wo die Hydroenergie in Elektroenergie umgewandelt wird.
Während des 2. Weltkrieges wurden Werksanlagen und Rohrbahn teilweise beschädigt, und nach der Demontage 1945/46 für Reparationsleistungen an die Sowjetunion musste das Werk schließlich stillgelegt werden.
Doch für die Gewährleistung der Energieversorgung der DDR wurde das Pumpspeicherwerk Niederwartha von 1954 bis 1957 wieder aufgebaut, später durch eine dritte Rohrleitung mit geschweißten Stahlrohren erweitert und insgesamt 6 Maschinensätze, bestehend aus Turbinen, Pumpen und Generatoren, mit einer Nennleistung von 120 Megawatt in Betrieb genommen.
Nach 1990 wurde das Kraftwerk von der VEAG (Vereinigte Energiewerke AG) übernommen, und gehört seit 2002 zur Vattenfall Europe AG, einem schwedischen Energieunternehmen. Obwohl die gesamten Werksanlagen, außer der hochwassersicheren Schaltwarte, in den Elbefluten 2002 untergingen, wurde der Standort nicht aufgegeben, sondern nach einjähriger Sanierung die Energieerzeugung mit 2 Maschinensätzen erneut aufgenommen. Somit bleibt das Pumpspeicherwerk Niederwartha als technisches Denkmal erhalten, um weiterhin die Region mit umweltfreundlich gewonnenem Strom zu versorgen.
Das saubere Stauseewasser ist jedoch nicht nur ein Naturreservat für den Anglerverband, sondern wird auch gern zum Baden genutzt. Seit 1936 gibt es am östlichen Dammabschnitt des unteren Stausees ein öffentliches Freibad. Infolge der vernichtenden Überschwemmung 2002 wurden Gelände und Badeinrichtungen erneuert, damit das Stauseebad auch künftig ein beliebtes Naherholungsziel am Dresdner Stadtrand bleibt.

Die Sage von der Liebenecke

Bischof Benno der fromme Mann, der einst nach Cossebaude kam.
Von Meissen her, um auszuschauen, ob man allda könnt Reben bauen.
Und wie er sah des Berges Ecke, sprach freudig er: "Auf diesem Flecke
pflanzt nur alsbald die besten Reben, das muss ein gutes Trinklein geben".
Der Bischof gab dem Berg den Segen, beschwor auch Sonnenschein und Regen,
bestieg alsdann die Eselin und ritt fürbass gen Meissen hin.
Schon nach Verlauf von wenig Jahren, da kam ein Wäglein angefahren,
in Meissen vor dem Bischofshause und in des frommen Mannes Klause,
trug man ganz säuberlich und fein ein Fässchen "Cossebauder Wein".
Der Bischof nahm den silbern Hahn und stach damit das Fässchen an
tranks auch noch leer den selben Tag, faltete die Händ und sprach:
"Gott geb's das ich noch lange schmecke den Wein von meiner lieben Ecke".
Wie eine alte Chronik sagt, starb Bischof Benno hochbetagt.
Dieweil auch dieser fromme Mann noch viele Wunder hat getan,
sprach heilig ihn der Papst von Rom, und seit der Zeit im Meissner Dom
der Bischof und des Domes Herrn, die tranken diesen Wein sehr gern.
Drum ward im ganzen Meissner Land "Die Liebeneck" der Berg genannt.